Der V.T.V. Alt- Miesbach München trägt seit 1912 den Schalk in schwarz unifarben, mit unterschiedlichen Fürtafarben (Schürzenfarben), und seit 2003 den Schalk in Schwarzgrundig mit farbigen Ornamenten oder Blumenmustern.
Der Schalk, besteht aus dem Oberteil, dem Schalkjanker oder auch nur der Schalk genannt, und dem Kittl (Rock). Er ist aus schwarzer oder schwarzgrundiger Seide oder Halbseide mit gleichfarbigen oder farbigen Ornamenten und Blumenmustern. Der Kittl ist knöchel- bis stiefellang und in vielen Bahnen sehr weit gearbeitet. Der Janker ist am Hals- und Rückenausschnitt mit Rüschen und Spitzen reich verziert.
Der Ärmel ist im Oberarm gereiht oder gesmokt, wie beim Miederjanker. (Die Reihung kann in verschiedenen Mustern bearbeitet werden). Die Ärmel sind wie beim Miedergwand eng anliegend und am Ende mit einem Schlitz versehen, der mit weißen Perlmuttknöpfen zu schließen ist. Das vordere Ende der Ärmel und die Schlitze sind mit feiner weißer Spitze besetzt. Der Janker wird vorne mit Kettl (Ketten) und mit Heftl (Haken) zusammen gehängt und der freie Latz am oberen Ende und seitlich mit Filigran- oder Eichennadeln festgesteckt.
Im Schnitt ist der Schalkjanker dem Spenser sehr ähnlich, jedoch sind die Rückenschößl in viele Falten gelegt die am vorderen Ende mit Spitzen besetzt und nach oben geklappt sind.
Unter dem Schalk befindet sich das Schmiesl wie beim Mieder. Dem Miedertüchl entspricht das dreieckige zusammengelegte, seidene Schalktüchl, das an der langen Seite stark gefaltet und ebenfalls auf einem Untertüchel auf Leinen oder einem anderen Weißzeugstoff aufgenäht ist. Das Schalktüchl wird unter dem Janker getragen. Das Fürta (Schürze) ein wenig kürzer als der Kittel, ist in gleichfarbiger Seide wie das Schalktüchl. Hier haben die Fürtabänder keine rechte Funktion sondern sind nur am Halteband seitlich aufgeschoben. Die Bänder sind in aller Regel aus seidenen Moireebändern.
Zum Schalk wird der Schnurhut getragen. Am Hochzeitstag trägt die Baut statt des Hutes ein Brautkranzl, während die Ehrenmutter bei der Hochzeit und die Fahnenmutter bei der Fahnenweihe hier und da eine Riegelhaube tragen kann. Die mehrgängige Halskette mit besonderer Schließe gehört beim Schalk ebenso dazu, wie die Frisur mit dem am Hinterkopf geformten Schopf und eingesteckten Filigrannadel. Die Besonderheit ist die goldene Schalkkette, die über die reichhaltige Garnier gelegt und vorn am Schmiesl mit einer Brosche gehalten wird. An der Kette befindet sich eine kleine Uhr, die in den Brustauschnitt gelegt oder in eine Brusttasche gesteckt wird. Der Ausschnitt wird mit Blumen geziert, die mit etwas Grün (Asperagus, Buchs) gebunden sind.
Zum Schalk werden normalerweise Strümpfe und Schnürstieferl (Zeugstieferl), oder schwarze Seidenstrümpfe und Miesbacher Deandlschuhe getragen. Als Ohrschmuck trägt man zur Kropfkette passende Ohrhänger.
Der Schalk kann von Ort zu Ort etwas unterschiedlich gearbeitet sein, hieran erkennt man die Handschrift der Näherin. So kann der Rückenausschnitt statt gerundet, etwas rechteckig ja sogar in Dreiecksform gearbeitet sein. Die Garnierung des Schalkes fällt deshalb je nach Näherin ebenfalls unterschiedlich aus.